Vermessung als Grundlage
Beim Bau des Stadttunnels Feldkirch werden für die einzelnen Tunneläste vorab Erkundungsstollen mit kleinem Querschnitt aufgefahren. Diese liefern wertvolle Erkenntnisse über die vorherrschende Geologie und werden nach Fertigstellung des Haupttunnels als Rettungsstollen verwendet.
Vor Beginn der Vortriebsarbeiten wurden die einzelnen Tunnelportale vermessungstechnisch miteinander verbunden. Hierzu wurden die Bereiche der Portale mit einem Netz an neuen Festpunkten überzogen. Die Festpunkte dienen in Folge als Grundlage zur Steuerung der einzelnen Vortriebe. Die Koordinaten der Festpunkte wurden über Satellitenverfahren, Winkel- und Streckenmessungen sowie Präzisionsnivellements mit einer Genauigkeit von wenigen Millimetern ermittelt. Die Errichtung des Grundlagennetzes wurde 2010 fertiggestellt und 2022 einer Revision unterzogen.
Damit sich die einzelnen Tunneläste untertage punktgenau treffen, müssen Lage und Höhe der Vortriebe durch sogenannte Hauptkontrollen regelmäßig kontrolliert werden. Für diese untertägigen Vermessungen scheiden Satellitenverfahren naturgemäß aus. Auch die schwierige Geometrie im Tunnel bzw. Stollen mit schmaler Breite und großer Länge stellen hohe Anforderungen an die Vermessung.
Für den im Bau befindlichen Erkundungsstollen Tisis (= Ortsteil der Stadt Feldkirch) wurden bislang zwei Hauptkontrollen durchgeführt. Dafür wurden Zeiten geplanter Unterbrechungen des Baus genutzt, da Staub und Erschütterungen die Messungen negativ beeinflussen. Um optimale Ergebnisse zu erlangen, war der Einsatz von erfahrenen und qualifizierten Mitarbeiter:innen, leistungsfähigen Messinstrumenten und hochwertigem Zubehör entscheidend.
Glück auf!